Ausschreibung 2023
Expressverkehr Ostbayern (EVO)
Stand: Februar 2024

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Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) schreibt den Regionalverkehr auf der Strecke München – Hof (RE 2) für den Zeitraum von Dezember 2028 bis Dezember 2042 aus. Der Vertrag wird in einem europaweit offenen Wettbewerbsverfahren vergeben. Die Strecke führt von München Hbf über Landshut Hbf, Regensburg Hbf, Schwandorf, Weiden und Marktredwitz bis nach Hof Hbf. Das Netz umfasst sowohl elektrifizierte als auch nicht elektrifizierte Strecken.

Das Ausschreibungsprojekt Expressverkehr Ostbayern (EVO) schließt an den Verkehrsvertrag „Expressverkehr Ostbayern Übergang Los 1“ an, der Ende 2021 an die DB Regio AG vergeben wurde. DB Regio betreibt demnach ab Dezember 2023 bis voraussichtlich Dezember 2028 die Regionalverkehrslinie RE 2 zwischen München und Hof. Die Züge verkehren alle zwei Stunden. Dieses Fahrplanangebot führt die BEG ab Dezember 2028 weitgehend unverändert fort. In der Hauptverkehrszeit verdichtet die BEG das Angebot um ein Zugpaar auf der Strecke München Hbf – Regensburg Hbf. Sie bestellt beim zukünftigen Betreiber insgesamt rund 2,21 Millionen Zugkilometer pro Jahr. Um flexibel auf potenzielle Elektrifizierungen auf der Strecke Regensburg – Marktredwitz – Hof reagieren zu können, enthält der künftige Verkehrsvertrag Kündigungsoptionen.

Die BEG strebt den Einsatz von klimatisierten, barrierefreien Neufahrzeugen an, die mit WLAN ausgestattet sind. Für neue Trieb- und Reisezugwagen mit elektrischem oder alternativem Antrieb bietet der Freistaat eine Kapitaldienstgarantie an. Die Kapitaldienstgarantie gilt allerdings nicht für neue Dieseltriebwagen beziehungsweise -lokomotiven. Zugelassen sind zudem Angebote mit Gebrauchtfahrzeugen ab Baujahr 2000.

Wesentliche Inhalte im Überblick

  • Streckennetz

    • RE 2 München Hbf – Landshut Hbf – Regensburg Hbf – Schwandorf – Weiden – Marktredwitz – Hof Hbf

    Traktionsart

    • fahrleitungsgebunden südlich von Regensburg
    • nicht fahrleitungsgebunden nördlich von Regensburg bis Hof

    Betreiber

    • ab 12/2023: DB Regio AG (Verkehrsvertrag „Expressverkehr Ostbayern Übergang Los 1“)

    Künftiges Angebot (ab 12/2023)

    • Expressverkehr München – Regensburg – Hof täglich alle zwei Stunden
    • in der Hauptverkehrszeit von Montag bis Freitag je eine zusätzliche Verbindung morgens zwischen Regensburg und München und nachmittags zwischen München und Regensburg.

    Verbesserungen gegenüber Fahrplanjahre ab 2024

    • zusätzliche Halte in Regensburg-Walhallastraße ab Fertigstellung der Station (Eröffnung voraussichtlich 12/2026)

    Angebotsumfang

    • etwa 2,21 Millionen Zugkilometer pro Jahr
  • Fahrzeuge

    • Angestrebt werden klimatisierte, barrierefreie Neufahrzeuge mit WLANAusstattung. Für neue Trieb- und Reisezugwagen mit elektrischem oder alternativem Antrieb bietet der Freistaat eine Kapitaldienstgarantie an. Die Kapitaldienstgarantie gilt allerdings nicht für neue Dieseltriebwagen beziehungsweise -lokomotiven.
    • Zugelassen sind zudem Angebote mit Gebrauchtfahrzeugen ab Baujahr 2000.
    • Die Auswahl des Fahrzeugherstellers und -modells sowie der Ausstattungsdetails ist dem Verkehrsunternehmen überlassen.

    Fahrradmitnahme

    • Große Mehrzweckbereiche

    Barrierefreiheit

    • Barrierefreier Einstieg (an Stationen mit 76 cm Bahnsteighöhe)
    • Fahrzeuggebundene Einstiegshilfe
    • Mindestens zwei Rollstuhlplätze im Fahrgastraum pro Zugteil

    Qualität

    • Hohe Anforderungen an Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Anschlusssicherung, Störfallmanagement, Ersatzverkehre, Information, Sauberkeit, Serviceorientierung
    • Einsatz umfangreicher Qualitätsmesssysteme zur Kontrolle
    • Minderungen und Vertragsstrafen („Pönalen“) bei Nichteinhaltung der VorgabenKapazitäten

    Zugbegleiter

    • Mindestens ein Zugbegleiter auf allen Streckenabschnitten in jedem Zug
    • Detaillierte Vorgaben zu Qualifikation und Ausbildung
    • Vorgabe eines Stundenkontingents zum Einsatz von zusätzlichem Sicherheitspersonal

    Kapazitäten

    • Mindestvorgaben für Sitzplatzanzahl für alle Züge unter besonderer Berücksichtigung des Berufs-/Schülerverkehrs

    Fahrgastinformation

    • Dynamische Information (Anzeiger, Durchsagen) im Fahrzeug
    • Lieferung von Soll- und Echtzeitdaten sowie von Tarifdaten an den bayernweiten Datenpool für Auskunftssysteme (DEFAS Bayern)
    • Kostenloses Fahrgast-WLAN im Zug

    Vertrieb

    • Der Verkauf über Fahrausweisautomaten, personenbediente Verkaufsstellen sowie über elektronische Medien ist während der gesamten Laufzeit durch andere Netze sichergestellt.
    • Verkauf aller Fahrkarten gemäß Tarifbestimmungen des Deutschlandtarifs der DTV-GmbH

    Tarif

    • Anwendung und Anerkennung des Deutschlandtarifs der DTV-G (z.B. Bayern-Ticket, Bayernhopper) inklusive Tarifkooperation mit DB Fernverkehr
    • Anwendung und Anerkennung der bestehenden Verbundtarife der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund GmbH (MVV)
    • Verpflichtung zur Anwendung neuer Tarife, auch infolge von Verbundgründungen und -erweiterungen oder bei Einführung eines Landestarifs, sofern keine Verschlechterung der Wirtschaftlichkeit des Verkehrsunternehmens
    • Umfassende Informationspflicht des Verkehrsunternehmens gegenüber dem Auftraggeber über Einnahmen und Erlöse einschließlich Einnahmeaufteilungsverfahren und Erhebungsergebnisse
  • Kosten- und Erlösverteilung

    • In der Regel schreibt die BEG sogenannte Nettoverträge aus, bei denen das wirtschaftliche Risiko beim Verkehrsunternehmen liegt. Insbesondere aufgrund der Einführung des Deutschlandtickets und der geplanten Verbundraumerweiterung des MVV wird dem Vertrag eine mindestens zweijährige Bruttoanlaufphase vorangestellt, in der der Aufgabenträger das Einnahmen- und Erlösrisiko trägt. Die Umstellung der Vertragsart wird derzeit von der BEG vorbereitet.

    Infrastruktur

    • Die BEG hat keinen direkten Einfluss auf die Infrastruktur, trägt jedoch über das Bestellerentgelt die Nutzungsgebühren. Das Verkehrsunternehmen (nicht die BEG) schließt die Nutzungsverträge mit den Infrastrukturunternehmen DB Netz AG (Strecken) und DB Station&Service AG (Stationen)

  • Verfahrensart

    • Offenes Vergabeverfahren (europaweit)

    Vergabestellen

    • Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH

    Abstimmung der Planungen

    • Aufgabenträger für den allgemeinen ÖPNV (Landkreise, kreisfreie Städte) wurden gemäß dem Bayerischen ÖPNV-Gesetz beteiligt, u. a. im Rahmen jährlicher Regionalkonferenzen

    Zeitplan der Ausschreibung

    • Vorinformation: November 2019, Berichtigung Dezember 2021
    • Bekanntmachung: April 2023
    • Angebotsabgabe: bis 14.06.2024
    • Zuschlag: voraussichtlich im 4. Quartal 2024

    Vertragslaufzeit

    • Dezember 2028 bis Dezember 2042

    Wertung der Angebote

    • Das wirtschaftlichste, nicht zwangsläufig das preisgünstigste Angebot erhält den Zuschlag, da auch Qualitätszusagen berücksichtigt werden, die über die Mindestanforderungen hinausgehen (u. a. Zugbegleitereinsatz, Service, Fahrgastinformation).

    Betriebsaufnahmevorbereitungen

    • Bis zur Betriebsaufnahme muss das Verkehrsunternehmen regelmäßig die fristgerechte Umsetzung der Vorbereitungen nachweisen.

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